Inventurprobe: Spätburgunder-Highlights bei Manfred Beismann am 08.02.2020


Nach einer Inventur seines Kellers baute Wein-Scout Manfred Beismann mit der Probe gewisse Überkapazitäten an reiferen deutschen Spätburgundern der Jahrgänge 2010 – 2016 ab. Die elf Spätburgunder repräsentierten die Elite der deutschen Rotweinszene. So waren in der Verkostung acht VDP-Weingüter vertreten. Das Starterfeld komplettierte der Kraichgauer Lokalmatador und Mikrowinzer HP Pott mit seinem Elysium aus 2010. Sieben der beteiligten Weingüter wurden im Weinführer Eichelmann in den vergangenen Jahren als Winzer mit der besten Rotweinkollektion Deutschlands ausgezeichnet. Die ausgewählten Pinots aus sechs der 13 deutschen Anbaugebiete erreichten in den einschlägigen Weinführern im Durchschnitt 92 Punkte.

 

Das kleine Verkostungsteam war von der hohen Qualität und dem Alterungspotenzial der deutschen Spätburgunder begeistert. Betörende Eleganz, belebende Säure, wunderbare Harmonie und erstaunliche Frische zogen sich durch den ganzen Abend. Am Ende taten sich die Juroren schwer, in den gebildeten Kategorien die Besten der Besten herauszufiltern:   

 

Spätburgunder bis 35 Euro (Weine 1 – 6) 

 

             1. Platz: 2016 Oberstenfelder Forstberg GG 

                         Weingut Dautel, Bönnigheim (Württemberg) 

 

             2. Platz: 2014 Jechtinger Enselberg 

                         Weingut Franz Keller, Vogtsburg-Oberbergen (Baden) 

 

             3. Platz: 2016 Bürgstadter Berg 

                         Weingut Fürst, Bürgstadt (Franken) 

 

Der Elysium von Mikrowinzer HP Pott belegte in dieser Gruppe einen ehrenwerten 5. Platz. Der Spätburgunder aus 2010 zeigte nach fast zehn Jahren keinerlei Alterungsnoten. Der Pinot bestach durch präsente Säure und immense Frische. Unheimlich weich und ausgewogen mit leichten Vanille-Noten konnte das Obergrombacher Gewächs problemlos mit den angetretenen Spitzen-Burgundern Deutschlands mithalten. 

 

Spätburgunder über 35 Euro (Weine 7 – 11) 

 

             1. Platz: 2012 Hecklinger Schlossberg GG 

                         Weingut Bernhard Huber, Malterdingen (Baden) 

 

             2. Platz: 2013 Kammerberg GG 

                         Weingut Friedrich Becker, Schweigen-Rechtenbach (Pfalz) 

 

             3. Platz: 2010 Dirmsteiner Mandelpfad GG 

                         Weingut Knipser, Laumersheim (Pfalz) 

 

Der perfekteste unter den wunderbaren Spätburgundern war der 2012er Hecklinger Schlossberg vom Weingut Bernhard Huber. Das Große Gewächs ist – wenn man so will – das Vermächtnis des 2014 leider viel zu früh verstorbenen Burgunder-Spezialisten Bernhard Huber. Inzwischen mischt sich in die Wehmut aber die Gewissheit, dass sein Sohn Julian die Spätburgunder des Hauses auf dem gleichen Niveau halten kann. Die nächste Generation deutscher Spitzen-Spätburgunder lagert bereits im Keller. 

 

Degustationsbeschreibung von Manfred Beismann, Februar 2020