Der Weinverein besucht das Ungeheuer
Weinkenner ahnen es schon. Der Herbstausflug des Weinvereins führte nicht zum Ungeheuer von Loch Ness in Schottland, sondern in die Pfalz. In Forst an der Weinstraße befindet sich eine der bekanntesten Weinlagen Deutschlands: Das Forster Ungeheuer. Seit Jahrhunderten preisen ausgewiesene Weinnasen wie Goethe oder Bismarck die Qualität dieser Lage.
Die Kraichtaler Weinfreunde konnten Weine aus dem Forster Ungeheuer und den benachbarten Filetstücken gleich bei zwei Weingütern verkosten. Organisator Heinz Fuchs führte die Teilnehmer zunächst zum VDP-Weingut Georg Mosbacher. Der Betrieb steht seit über 100 Jahren für Top-Weine vor allem bei trockenen Rieslingen. Aber auch im aufstrebenden Weingut Lucashof werden die Weine immer besser. Der Betrieb verfügt über ein ausgedehntes Lagenportfolio. Einer der Höhepunkte in beiden Weingütern waren natürlich die Rieslinge aus dem Ungeheuer, dessen Basalt-Gestein dem Wein eine dunkle, fast mystische Note verleiht.
Zwischendurch stärkten sich die Ausflügler im Gutsausschank des Weinguts Spindler und am Abend standesgemäß im Deidesheimer Hof. In der Bibliothek wurden bei einer Kanzlersuppe oder einem Saumagen die neuen vinologischen Erfahrungen intensiv besprochen. Dabei war klar: Solange es in der Pfalz Riesling aus dem Ungeheuer gibt, muss Nessi in Schottland noch auf einen Besuch des Weinvereins warten.
Bericht von Manfred Beismann, Oktober 2022