Jahrgangspräsentation VDP Württemberg mit Pfalz am 09.09.2019

 

Es ist seit Jahren guter Brauch, dass der VDP Württemberg zu seinen Jahrgangspräsentationen in der Stuttgarter Alten Reithalle attraktive Gäste einlädt. So konnten Weinliebhaber am 09.09.2019 nicht nur die aktuellen

Kollektionen der 18 württembergischen VDP-Winzer probieren, sondern auch die ropfen von 16 Pfälzer VDP-Kollegen. Die Weine beider Regionen ergänzten sich zu einem hochwertigen Angebot. Die Highlights der präsentierten Großen Gewächse werden - nach Rebsorten geordnet - dargestellt:

 

-Riesling

Riesling ist die Parade-Rebsorte der Pfalz. Die besten Pfälzer Rieslinge können in der bundesweiten Spitzengruppe mithalten. Der württembergische Riesling bleibt bei bundesweiten Vergleichen dagegen häufig

unbeachtet. Zu Unrecht, wie die Jahrespräsentation in Stuttgart unter Beweis stellte. An die besten Pfälzer Rieslinge reichten die schwäbischen Gewächse aber nicht ganz heran. Deshalb ein nach Regionen getrenntes Ranking:

 

Pfalz

1. Platz: 2018 Riesling Birkweiler Kastanienbusch Köppel

Weingut Dr. Wehrheim, Siebeldingen

2. Platz: 2017 Riesling Forster Ungeheuer

Weingut Mosbacher, Forst

3. Platz: 2017 Riesling Gaisböhl GC

Weingut Bürklin-Wolf, Deidesheim

 

Württemberg

1.Platz: 2018 Riesling Bönnigheimer Steingrüben

Weingut Dautel, Bönnigheim

2. Platz:

2016 Riesling Pfaffenhofer Hohenberg Glaukos

Weingut Wachtstetter, Pfaffenhofen

3. Platz: 2018 Riesling Schnaiter Altenberg

Weingut Jürgen Ellwanger, Winterbach

 

-Weißburgunder 

Weißburgunder GG wurden in Stuttgart relativ wenige angeboten. Ich habe auch nicht alle GGs probiert. Wenn einem aber der Weißburgunder Mandelberg von Dr. Wehrheim begegnet, kann man natürlich nicht widerstehen. Das überragende GG aus der Pfalz erhält quasi einen Sonderpreis außer Konkurrenz. Der Weißburgunder strahlt eine perfekte Harmonie aus. Mineralische Grundstruktur, feiner Säurenerv und gelbe Fruchtaromen ergeben ein Gesamtkunstwerk.

 

1.Platz: 2018 Weißburgunder Birkweiler Mandelberg

Weingut Dr. Wehrheim, Birkweiler (Pfalz)

 

-Lemberger

 Blaufränkisch). Lemberger stellt immer noch die württembergische Königsklasse dar, auch wenn die Spätburgunder mächtig aufholen. Bei Lemberger müssen die Pfälzer Kollegen passen. Die Rebsorte ist beim VDP Pfalz für GGs gar nicht zugelassen. Das großartige Angebot an erstklassigen Lembergern animierte mich, fünf Preisträger auszuwählen. Der VDP Württemberg ist gut beraten, Lemberger als Aushängeschild der Region zu positionieren. Die 2017er Lemberger von Haidle und Aldinger spielen hier in einer eigenen Liga.

 

1. Platz: 2017 Lemberger Stettener Gehrnhalde

Weingut Haidle, Kernen-Stetten

2. Platz: 2017 Lemberger Fellbacher Lämmler

Weingut Aldinger, Fellbach

3. Platz: 2017 Lemberger Fellbacher Lämmler

Weingut Schnaitmann, Fellbach

4. Platz: 2017 Lemberger Neipperger Schlossberg

Weingut Graf Neipperg, Schwaigern

5. Platz: 2016 Lemberger Cleebronner Michaelsberg

Weingut Dautel, Bönnigheim

 

-Spätburgunder

Die Spätburgunder in beiden Regionen haben in den letzten Jahren an Format gewonnen. Württemberg und die Pfalz begegnen sich bei dieser Rebsorte etwa auf Augenhöhe. Der Pinot von Philipp Kuhn aus dem Traumjahrgang 2015 strahlt eine wunderbare Harmonie und Dichte aus. Die vielschichtigen roten

Beeren-Aromen halten durch einen Säurekick die Frische.

1. Platz: 2015 Spätburgunder Laumersheimer Kirschgarten

Weingut Philipp Kuhn, Laumersheim (Pfalz)

2. Platz: 2016 Spätburgunder Oberstenfelder Forstberg

Weingut Dautel, Bönnigheim (Württemberg)

3. Platz: 2016 Spätburgunder Birkweiler Kastanienbusch Köppel

Weingut Dr. Wehrheim, Birkweiler (Pfalz)

 

Die 15 Preisträger von 51 einbezogenen GGs stellen die absolute Spitze der beiden Anbaugebiete in den verschiedenen Rebsorten dar. Zu den Jahrgängen lässt sich nichts allgemein Gültiges konstatieren, weil nicht

nur Weißweine aus 2018 und Rotweine aus 2017 präsentiert wurden. Grundsätzlich profitieren die GGs von der längeren Flaschenreife, die immer mehr VDP-Winzer ihren Spitzenweinen vor dem Verkauf gönnen. Insofern ist die um ein oder mehr Jahre verzögerte Präsentation grundsätzlich zu begrüßen. 2018 ist sicher ein

überdurchschnittlicher, aber kein Jahrhundertjahrgang. In 2017 sind die vielen hochwertigen Lemberger aus Württemberg die positive Überraschung.

 

Degustationsbeschreibung von Manfred Beismann, September 2019