o Spätburgunder: Blindprobe bei Andreas Görtz am 16.11.2024
Schon die Ankündigung elektrisiert echte und vermeintliche Weinexperten: Blindprobe. Meist werden die Experten danach etwas demütig, weil sie wieder einmal bei einigen Weinen völlig daneben lagen. Zumindest bei der Rebsorte konnten die Weinfreunde bei der von Andreas Görtz ausgerichteten, weltweiten Spätburgunder-Probe Treffer landen.13 hochwertige Pinots aus sechs Ländern im Preissegment 18 – 120 Euro standen auf dem Programm. Nur Spitzengewächse, keine Ausfälle.
Die Top-Weine der Probe lagen nach der Auswertung ganz nahe beieinander. Ein Trend, z. B. alte Welt/neue Welt, konnte nicht ausgemacht werden. Bewundernswert war aber die Vielseitigkeit der Rebsorte Spätburgunder. Hier die Platzierungen der ersten sechs Weine, weil auf dem hervorragenden 6. Platz ein anwesender Winzer landete:
• 1. Platz: 2020 Art of Pinot Noir
Weingut Creation, Walker Bay (Südafrika)
• 2. Platz: 2018 Spätburgunder B 52
Weingut Nelles, Ahr (Deutschland)
• 3. Platz: 2018 Beaune Premier Cru Cuvée Dames
Hospices de Beaune, Burgund (Frankreich)
• 4. Platz: 2019 Selection de Parcelas Los Primos
Weingut Baettig, Malevolent Valley (Chile)
• 5. Platz: 2021 Spätburgunder Pfarrwingert
Weingut Meyer-Näkel, Ahr (Deutschland)
• 6. Platz: 2018 Spätburgunder Obergrombacher Michaelsberg Elysium
Mikrowinzer HP Pott, Baden (Deutschland).
Die deutschen Spätburgunder konnten mit drei Platzierungen unter der ersten sechs Plätzen gut mithalten. Der 6. Platz des Mikrowinzers HP Pott ist äußerst respektabel. Und an der Spitze stand kein Franzose, sondern überraschend ein Pinot aus Südafrika.
Die Weinexperten diskutierten die Ergebnisse noch bis spät in die Nacht. Dies lag nicht nur an den Weinen, sondern in erster Linie an der ausgezeichneten Speisenbegleitung durch Bea Görtz. Auch, wenn es vielleicht wie eine Drohung klingt: Wir kommen wieder!
Degustationsbeschreibung von Manfred Beismann, November 2024