Liebliches Tauberfranken / 24. - 25.10.2015

 

Die Herbstexkursion des Vereins für Weinkultur führte an den nördlichen Rand des Anbaugebiets Baden nach Wertheim. Der Ausflug begann mit einer kurzen Besichtigung der von Main und Tauber umschlossenen Wertheimer Altstadt und einem Anstieg zur mächtigen Burg. Die aus der Stauferzeit um 1170 stammende Anlage wurde im Laufe der Jahrhunderte sukzessive ausgebaut und im 30jährigen Krieg teilweise zerstört. Von der romantischen Ruine hat man einen herrlichen Blick auf die Altstadt und den Main.

Am Nachmittag folgte eine Besichtigung der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach, die über Jahrhunderte das Herzstück des Weinbaus im lieblichen Taubertal war. Die Zisterzienser wirkten 650 Jahre in Bronnbach, bis die imposante Anlage 1803 in das Eigentum der Fürsten Löwenstein-Wertheim-Rosenberg überging. 1986 übernahm der Main-Tauber-Kreis das stark renovierungsbedürftige Ensemble, das Schritt für Schritt und hohem finanziellen Aufwand zu einem geistig-kulturellen Zentrum wiederbelebt wird. Nach einer interessanten Klosterführung zog es die Ausflügler zielsicher in die im Cellarium des Klosters eingerichtete Vinothek. In dem sehenswerten Gewölbe können Weine von 21 Winzern aus den rund um Wertheim gelegenen drei Anbaugebieten Baden, Franken und Württemberg verkostet werden.

Nach einer kurzen Kostprobe wanderten die Weinfreunde ins benachbarte Reicholzheim zum Weingut Schlör. Konrad Schlör ist der einzige Winzer aus Tauberfranken, der Mitglied im Eliteverband  VDP Baden ist. Monika und Konrad Schlör präsentierten den Vereinsmitgliedern eine exquisite Kollektion. Im Weißweinbereich stachen ein süffiger Müller-Thurgau und das elegante Große Gewächs vom Weißburgunder hervor. Bei den Rotweinen hat der kleine Familienbetrieb einen der besten Schwarzrieslinge Deutschlands und vielschichtige Spätburgunder im Sortiment. Leider waren die Schwarzrieslinge wieder so gut, dass sie bereits ausverkauft sind.

Am Sonntag stand eine launige Stadtbesichtigung Wertheims auf dem Programm, in der auf die in der Altstadt stets präsente Hochwasserproblematik eingegangen wurde. Das Städtchen hat mit seinen Fachwerkhäusern, Plätzen  und schmalen Gassen einen besonderen Charme. Zum Abschluss dankte der Vorsitzende Heinz Fuchs Manfred Beismann für die wiederum perfekte Organisation. Am Nachmittag fuhren die Ausflügler mit vielen Eindrücken und einigen Kisten Wein wieder gut gelaunt nach Kraichtal.

 

Bericht von Manfred Beismann