Weingut Wöhrwag, Suttgart-Untertürkheim (Württemberg)

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Parallel zur Weinlese führt das württembergische VDP-Weingut Wöhrwag an zwei September-Samstagen „Lange Samstage“ im Weingut durch. Bei herrlichem und sonnigen Herbstwetter pilgern Kunden und Interessierte in den Innenhof des Gutes in Untertürkheim. Dort präsentieren Hans-Peter und Christin Wöhrwag persönlich das gesamte Sortiment. Dazu werden kleine Köstlichkeiten angeboten. So kann der Verwöhn-Nachmittag beginnen:

 

-        Riesling

 

Als Starter ins umfangreiche Sortiment des Weinguts Wöhrwag verkosten wir den Sekt Riesling Brut. Ein glasklarer und staubtrockener Schäumer. Es folgt der 2022er Riesling Gutswein. Ein frischer Basis-Riesling mit Citrus- und Apfelnoten, der Lust auf mehr macht.

 

Einen deutlichen Qualitätssprung bieten die drei 2022er Rieslinge aus den 1. Lagen der VDP-Pyramide. Aus der Monopollage Herzogenberg die „Goldkapsel“, ein absoluter Klassiker des Weinguts: Cremig, bereits zugänglich mit Grip und sehr straight. Es folgt der mineralische und kreidige „Mineral“, der von Kräuter-Noten dominiert wird. Aus der Lage Untertürkheimer Altenberg schließlich ein würziger Riesling mit dezenten Pfirsich-Aromen. Die Rieslinge sind qualitativ nahezu gleichwertig. Im Moment ist die Goldkapsel der offenste Riesling.

 

In der Spitze verkosten wir die beiden Riesling GGs: Aus 2021 den Galgenberg und aus 2022 den Herzogenberg. Jahrgangstypisch eher zurückhaltend ist der Galgenberg, sehr puristisch mit straffer Mineralität. In der weiteren Entwicklung entwickelt der Galgenberg animierende Pfeffer-Noten. Der Herzogenberg ist bereits sehr trinkig, zeigt Substanz und wunderbare Gelbfrucht-Noten wie Pfirsich und Mirabelle. Absolute Kaufempfehlung.

 

-        Weiße Burgundersorten

 

Bei den weißen Burgundersorten beschränkten wir uns auf die 2022er GGs aus dem Herzogenberg. Der elegante Weißburgunder mit noch deutlichen Holznoten und Karamell-Aromen ist dabei der klare Favorit. Der Grauburgunder ist cremig und verströmt schöne Mandel-Noten.

 

-        Spätburgunder

 

Bei Wöhrwag gibt es schon immer überzeugende Spätburgunder. Nach dem soliden, harmonischen 2021er Gutswein probieren wir von der 1. Lage Herzogenberg die Jahrgänge 2019 und 2020. Die Entscheidung ist schwierig, aber wir präferieren im Moment knapp den 2019er. Schöne Kirsch- und Himbeer-Aromen, geradlinig, ausbalanciert und frisch.

 

Das Pinot Noir GG aus 2021 zeigt Substanz, eher rauchige, gemüsige und kräutrige Noten.

 

-        Lemberger

 

Bei den Lemberger starten wir mit einem wunderbaren 2022er Gutswein, bei dem Fülle, rote Frucht und Frische hervorstechen. Aus dem Herzogenberg kommen die 1. Lage und das GG. Die 1. Lage hat schöne Tannine sowie Wacholder- und Beerennoten. Das 2021er GG bringt dunkelrote Beeren-Noten und etwas Zigarre.

 

-        Merlot und rote Cuvées

 

Der 2021er Merlot Herzogenberg (1. Lage) bietet Rebsorten-typisch einen molligen und weichen Gesamteindruck. Noch deutlich stärker ist der 2021er Cabernet Franc, der mit seiner feinen Struktur und den animierenden Fruchtaromen punktet.

 

Bei den roten Cuvées probieren wir zunächst den 2021er Philipp. Komplexe Cuvée mit Zwetschgen-Aromen. Zum Abschluss „Best of Show“: die Bordeaux-Cuvée X aus 2020. Wie immer eine wunderbare Cuvée aus dem Hause Wöhrwag. Vielschichtige Fruchtaromen wie Johannisbeeren und Brombeeren. Dazu Kräuter, Eukalyptus und röstige Noten. Pure Eleganz mit Tiefgang. Es besteht Kaufpflicht.

 

Das Weingut Wöhrwag behauptet sich seit Jahren als das Stuttgarter Top-Weingut, das den Spitzenbetrieben aus dem nahen Remstal durchaus Paroli bieten kann. Die aktuelle Kollektion ist weiß und rot wieder bärenstark. Auf allen Qualitätsstufen finden sich fein abgestimmte Weine, bei denen das Preis-/Genussverhältnis absolut stimmt. Die charmante und unkomplizierte Gastfreundschaft der Wöhrwags gibt es umsonst. Weinfreund: Was willst du mehr?

 

Kontaktdaten

Weingut Wöhrwag

Grunbacherstr. 4

70327 Stuttgart-Untertürkheim

Tel.: 0711/331662

Mail: info@woehrwag.de

Internet: www.woehrwag.de

 

Weingutportrait von Manfred Beismann, September 2023